Seit dem 11. Mai sind Gottesdienste unter verschärften Hygieneauflagen auch in den Kirchen St. Ludgerus (Am Denkmal) und Stella Maris (Goebenstraße) wieder möglich.
Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat haben sich aber darauf verständigt, die Feier von Gottesdiensten in den Gebäuden vorerst weiter auszusetzen.
Zu den geltenden Hygienemaßnahmen – die für das Bistum Osnabrück, zu dem wir gehören, alleine 13 DIN A4 Seiten umfassen- gehört auch eine Begrenzung der Teilnehmerzahl für Gottesdienste. Diese berechnet sich nach der zur Verfügung stehenden Fläche und dem Mindestabstand von 1,5m zu allen Seiten.
Demnach sind für die Kirche St. Ludgerus maximal 12, in der Kirche Stella Maris (die wegen Renovierung noch geschlossen ist) 30 Personen pro Gottesdienst möglich.
Unter diesen Hygieneauflagen und Vorschriften wie Sicherheitsabstand, Höchstzahl der Mitfeiernden, Verbot von Gemeindegesang, die sehr komplizierte Form der Kommunionausteilung mit Masken und Einwegservietten usw. ist eigentlich nicht das erfahrbar, was einen Gottesdienst zu einem Ort der Gemeinschaft, der Begegnung und einer würdigen Feier unseres Glaubens macht.
Hinzu kommt außerdem, dass die Begrenzung der Anzahl der Mitfeiernden zu einem anderen Problem führen würde: Am gleichen Wochenende des Vorjahres haben 350 Menschen unsere Gottesdienste mitgefeiert. Eine Abweisung von Menschen, die einen Gottesdienst mitfeiern wollen, ist ebenso wenig vorstellbar wie eine Auswahl. Selbst bei einem reduzierten Aufenthalt von Gästen auf der Insel um 50 % würde dies immer noch bedeuten, dass fünf Gottesdienste nicht ausreichen würden, um allen eine Teilnahme zu ermöglichen.
Die Gründung der Kirchengemeinde St. Ludgerus auf Norderney verdankt sich dem Engagement von katholischen Kurgästen im 19. Jahrhundert. Diese Verbundenheit drückt sich zum einen bis heute darin aus, dass die Urlaubs- und Kurseelsorge fest zum Profil unserer Gemeinde gehört. Zum anderen fühlen sich viele Gäste nicht nur mit uns verbunden und unterstützen uns ideell und finanziell, sondern haben vor allem –als wiederkehrende Urlauber oder als Bewohner ihrer Zweitwohnsitze- ihre geistliche Heimat bei uns gefunden. Dafür sind wir dankbar und dem wissen wir uns verpflichtet.
Wie kann aber unter den gegenwärtigen Bedingungen Gottesdienst so gefeiert werden, dass Gemeinschaft, Verbundenheit und Freude am Glauben erfahrbar werden können?
Eine mögliche Lösung sehen wir darin, andere Formen auszuprobieren und Freiluftgottesdienste zu feiern.
Gottesdienstliche Feiern im Freien sind nach den aktuellen Bestimmungen ausdrücklich möglich. Wenn neben den allgemein bekannten Hygienestandards der Mindestabstand jederzeit eingehalten wird und pro Teilnehmerin 10qm Fläche zur Verfügung steht, darf im Freien nicht nur gesungen werden, sondern es können auch eine große Anzahl von Menschen daran teilnehmen.
Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat planen daher am nächsten
Sonntag, den 17.5.2020 einen Freiluftgottesdienst auf einer großen Wiese eines kirchlichen Trägers durchzuführen. Näheres dazu werden wir in Kürze bekanntgeben.
Sobald sich zeigt, dass weitere Lockerungen vom Gesetzgeber her möglich und vertretbar sind, können wir zu Gottesdiensten in den Kirchengebäuden zurückkehren.
Wenn dann ein Kommunionempfang unter erheblich leichteren Bedingungen möglich ist als heute, werden wir auch wieder die Eucharistie (Messe) feiern.
Alle Beteiligten haben sich intensiv damit auseinandergesetzt.
Wir hoffen, dass wir zu einer Lösung gekommen sind, die uns trotz der Trennung und des nötigen Abstands in dieser Zeit gemeinsam einen Weg gehen lässt, der uns in eine gute Zukunft führt.
Für die Katholische Kirchengemeinde St. Ludgerus Norderney
Diakon Markus Fuhrmann
-Pfarrbeauftragter-